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Basiswissen - verfliesen

Verarbeitungstipps

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Der richtige Kleber

Verfliesen und verfugen

Nach der entsprechenden Vorbereitung des Untergrundes können die Fliesen verlegt werden.
Entscheidende Faktoren für die Auswahl des richtigen Klebers sind räumliche Bedingungen, thermische Einflüsse oder auch die Fliesenart.
Eine Hilfestellung für die Auswahl des richtigen finden Sie in unseren Ratgebern Verfliesen .

Fliesenbedarf

Fliesen selber verlegen spart Geld und macht auch noch Spaß. Damit Sie aber auch danach noch viel Freude an Ihrer Arbeit haben, sollten Sie nicht nur die richtigen Materialien verwenden, sondern einige Dinge schon im Vorfeld beachten, wie bereits beim Fliesenkauf auf gleiche Chargennumern.

Extra Tipps fürs Verfugen
  • Achten Sie auf Farbgleichheit beim Einkauf und auf gleiche Chargennummern.
  • Häufig wird beim Verfugen der Fehler begangen, dass nicht exakt auf das Anmischverhältnis Fugenmörtel:Wasser geachtet wird.

Zur besseren Beurteilung des Abnutzungsverhaltens sind Fliesen gemäß ISO 10545-7 in fünf Abriebklassen von 1 bis 5 unterteilt, wobei Fliesen mit der höchsten Abriebfestigkeit der Gruppe 5 zugeordnet sind:

  • Klasse 1: Für Räume mit leichter Beanspruchung, z.B. den Barfuß- und Hausschuhbereich, in Bädern und Schlafzimmern oder als Wandbelag.

  • Klasse 2: Für Räume mit mittlerer Beanspruchung, wie den allgemeinen Wohnbereich im Wohn- und Esszimmer.

  • Klasse 3: Für Räume mit mittelstarker Beanspruchung, z.B. in Dielen, Fluren sowie auf Terrassen und Balkonen.

  • Klasse 4: Für Räume mit hoher Beanspruchung, z.B. in Hauseingängen, Küchen, Arbeits- und Wirtschaftsräumen.

  • Klasse 5: Für höchste Beanspruchung in allen Räumen und auf Flächen, die extrem belastet werden, wie z.B. Garagen, Industrielabore usw.

Fliesenarten Empfohlener Einsatzbereich
Steingutfliese glasiert weich, gut zu bearbeiten, nimmt Wasser auf Innenbereich: Leichte Beanspruchung. Wände, Böden in z.B. Bädern und Schlafzimmern
Steinzeugfliese glasiert und unglasiert sehr hart, nimmt kein Wasser auf, frostsicher Innen- und Außenbereich strapazierfähig
Feinsteinzeug glasiert und unglasiert extrem hart, nimmt kein Wasser auf, frostsicher Innen- und Außenbereich: Für besonders starke Beanspruchung in z.B. öffentlichen Gebäuden

Materialbedarf

Materialbedarf

Zur Materialberechnung wird der maßstabgerechte Grundriss der Flächen auf Millimeterpapier übertragen und darauf das Verlegemuster nach Fliesengröße und vorgesehener Fugenbreite eingezeichnet. Zu der so errechneten Anzahl der benötigten Fliesen werden für Verschnitt ca. 5 – 10 % (bei Diagonalverlegung), für spätere Reparaturarbeiten weitere 5 % dazu gerechnet.

Verlegung bei ganzer Wandhöhe

Verlegung bei ganzer Wandhöhe

Sind die Wände rechtwinkelig, wird die Mitte mit dem Senklot markiert und die Fliesen daran ausgerichtet. Randfliesen sollten mindestens eine halbe Fliesenbreite haben.

Verlegung bei unbestimmter und bestimmter Wandhöhe

Verlegung bei unbestimmter und bestimmter Wandhöhe

Wenn keine bestimmte Wandhöhe verfliest werden soll, unten mit ganzen Fliesen beginnen. Bei festgelegter Höhe oben mit ganzen Fliesen starten und angeschnittene Fliesen unten verlegen.

Verlegung am Boden

Verlegung am Boden

Bei rechtwinkeligen Räumen auf dem Boden mittig und parallel zu den Seitenwänden eine Richtschnur spannen. Die erste Fliesenreihe daran ausrichten. An der Richtschnur mit einer Fuge oder der Fliesenmitte beginnen. Die nächsten Fliesen dann entlang der Wand verlegen.

Verlegung an Wand und Boden

Verlegung an Wand und Boden

Haben die Fliesen an Boden und Wand die gleiche Größe, richten Sie den Fugenverlauf am Boden nach den Wandfugen aus. Bei angrenzenden Räumen auf durchgehenden Fugenverlauf achten. Dehnungsfugen genau unter demTürblatt plazieren, dabei auch auf Dehnungsfugen im Estrich achten.

Verlegung an Mauerkanten und Pfeilern

Verlegung an Mauerkanten und Pfeilern

Bei Mauerkanten und Pfeilern immer an der Außenkante mit ganzen Fliesen beginnen und Anschnitte in den Ecken verlegen.

Zum Verfliesen, Verfugen und Abdichten werden Zahnspachteln, Kellen, Bohrmaschine mit Rührquirl, Gummiwischer, Fugengummi, Fugenbrett, Schwammbrett, Silikonpistole und Silikonkratzer benötigt. Bei größeren Flächen empfiehlt sich die Anschaffung eines Fliesenschneidegerätes. Darüber hinaus sind zur Fliesenbearbeitung Papageienzange, Fliesenbrechzange, Steinbohrer und Fliesenhammer notwendig. Für exaktes Messen dienen Wasserwaage, Schlauchwaage, Eckenschnur und Senklot. Nachdem die Fliesen auf der Glasurseite maßgenau mit der Fliesenschneidemaschine angeritzt wurden, leicht mit dem Fliesenhammer auf die Plattenrückseite schlagen und über einer scharfen Kante bzw. mit der Brechzange brechen.

Aussparungen für Elektro- bzw. Wasseranschlüsse werden z.B. mit einem Fliesenlochbohrer geschaffen. Seitliche Aussparungen werden entlang der vorgezeichneten Linie von der Glasurseite her mit der Papageienzange ausgebrochen.

Untergrund vorbereiten

Eine Grundvoraussetzung für eine fachgerechte Fliesenverlegung ist ein fester und tragfähiger Untergrund. Zuerst wird die Tragfähigkeit des Untergrundes geprüft.

Größere Risse und Fugen müssen vor der Fliesenverlegung mit Knauf Spachtelmassen ausgebessert werden. Zur Haftverbesserung bei Reparaturarbeiten sollte jeder Untergrund vorher grundiert werden. Bei Holzfußböden ist auf eine Verschraubung zu achten – der Boden darf keinesfalls schwingen und muss gegebenenfalls nachgeschraubt werden.

Unebenheiten im Bodenbereich werden mit Knauf Ausgleichsmassen nivelliert, Wände können mit imprägnierten Knauf Gipsplatten (grüne Kartonummantelung) oder Knauf Grundputzen begradigt werden.

Ist der Untergrund entsprechend vorbereitet, muss die gesamte Fläche grundiert werden. Eine Grundierung gleicht unterschiedliches Saugverhalten aus und ist ein optimaler Haftvermitller.

Spritzwassergefährdete Bereiche werden innen mit Knauf Flächendicht (bitumenfrei) abgedichtet.

Kratzprobe

Untergrund vorbereiten - Kratzprobe

Über die Kratzprobe erfährt man, ob ein Untergrund tragfähig ist oder erneuert werden muss. Zum Beispiel mit einem Schraubendreher ritzt man Kerben in den Untergrund. Je höher die Ritztiefe, desto geringer ist die Festigkeit des Untergrundes. Bei zu geringer Festigkeit muss der Untergrund erneuert werden.

Wischprobe

Untergrund vorbereiten - Wischprobe

Die Wischprobe eignet sich, um die Beschaffenheit des Untergrundes auf Staub, Schmutz oder kreidende Anstriche zu charakterisieren. Hierzu fährt man mit der Handfläche über den Untergrund. Kreidet der Untergrund, ist dieser nicht tragfähig und muss gereinigt werden.

Klebebandprobe

Mit der Klebebandprobe prüft man die Tragfähigkeit von Anstrichen. Hierzu wird ein Klebebandstreifen (z.B. 3M Scotch Brand Tape, 2,5 cm breit) fest auf den Untergrund aufgeklebt und nach einigen Minuten ruckartig abgezogen. Blättert dabei der Anstrich ab, muss dieser vollständig entfernt werden.

Wasserprobe

Untergrund vorbereiten - Wasserprobe

Die Wasserprobe gibt Aufschlüsse über die Wasserfestigkeit des Untergrundes. Hierzu feuchtet man den Untergrund mit einem nassen Pinsel an, lässt Wasser einige Zeit einwirken und streicht mit der Hand über den Putzgrund. Ist der Untergrund schmierig oder färbt er ab, ist er als Untergrund für Putz-, Ausgleichs- oder Fiesenarbeiten ungeeignet und muss entfernt werden.

Risse und Fugen

Untergrund vorbereiten - Risse und Fugen

Größere Risse und Fugen (z.B. in Betonrohböden oder Mauerwerk, Steinböden und Gussasphaltestrich-Flächen sowie Holzböden im Fugenbereich) mit Knauf Spezialhaftgrund grundieren und nach dem Trocknen mit Knauf Reparaturspachtel ausbessern, gut durchhärten lassen. Auch Treppenstufen lassen sich auf diese Art reparieren. Pro Arbeitsgang ist ein Auftrag von 3 bis 30 mm Schichtdicke möglich. Nach Durchtrocknung Folgearbeiten durchführen.

Holzfußböden

Untergrund vorbereiten - Holzfußboden

Bei Holzfußböden auf Verschraubung achten – der Boden darf keinesfalls schwingen. Gegebenenfalls nachschrauben. Fugen in Holzböden werden ebenfalls mit Knauf Reparaturspachtel geschlossen.

Grundierung

Untergrund vorbereiten - Boden grundieren

Die Fläche wird je nach Saugfähigkeit des Untergrundes grundiert. Die richtige Grundierung sorgt für optimale Haftung auf dem Untergrund und gleicht unterschiedliches Saugverhalten aus.

Untergrund ca. Ø Trockenzeit in Wochen
Zementestrich/Beton 4 – 8
Anhydrit- und Gipsestrich (Fließestrich) 3 – 5
Gussasphalt-Estriche nach Erkalten
Planstein/Porenbetonmauerwerk 3 – 4
Putze 2 – 4
Fertigteilestrich 24 Std.

Saugfähigkeit des Untergrundes prüfen

  • Wassertropfentechnik
    Die Saugfähigkeit eines Untergrundes ermittelt man, indem man einen Tropfen auf den Untergrund aufbringt und beobachtet, ob und wie schnell er in den Untergrund eindringt.
  • Saugende Untergründe
    Der Wassertropfen zieht langsam in den Untergrund ein. Beispiele: Zement-, Kalziumsulfatestriche, Fertigteilestriche aus Gips-, Gipsfaser-, Zementplatten, Gips-, Kalk-, Kalk-Zementputze, etc. Grundiert wird mit Knauf Tiefengrund.
  • Stark saugende Untergründe
    Der Wassertropfen zieht extrem schnell in den Untergrund ein und der Untergrund wirkt vom optischen Eindruck recht grobporig. Beispiele: Porenbeton, Kalksteinsand, etc. Grundiert wird mit Knauf Spezialhaftgrund.
  • Schwach bzw. nicht saugende Untergründe
    Der Wassertropfen bleibt eine Zeit lang auf dem Untergrund stehen und zieht erst allmählich in den Untergrund ein bzw. bleibt auf dem Untergrund stehen. Beispiele: Gussasphalt, Terrazzo, Zementplatten, alte Fliesen und Plattenbeläge, etc. Grundiert wird mit Knauf Spezialhaftgrund.

Grundieren der gesamten Bodenfläche

Grundieren

Bei stark saugenden Untergründen (z.B. Betonrohböden, Estrichen, Fertigteilestrichen), Holz- und Spanplattenuntergründen und schwach saugenden Untergründen (z.B. alte Fliesenbeläge oder tragende, wasserfeste Anstriche) mit Knauf Spezialhaftgrund grundieren. Trocknungszeit beachten.

Ausgießen

Ausgießen

Die angemischten Knauf Fließspachtel Allround oder Knauf Fließspachtel Faserflex 15 gleichmäßig streifenweise vergießen. Eventuell mehrere Chargen gleichzeitig anmischen.

Verteilen

Verteilen

Der selbsttätige Verlauf wird mit einer Glättkelle oder Traufel unterstützt. Von der gegenüber liegenden Seite der Türe beginnen.

Nivellieren

Mit den selbst verlaufenden Ausgleichsmassen von Knauf kann mühelos ein planebener Untergrund (z.B. für anschließende Fliesenarbeiten) geschaffen werden. Achten Sie bei der Produktauswahl auf die unterschiedlichen Schichtdicken sowie auf die Anforderungen des jeweiligen Untergrundes bzw. Oberbelages.

Fliesen richtig verlegen

Durchkämmmen verfliesen

Eine fachgerechte Fliesenverlegung lässt sich am einfachsten mit der Dünnbettverlegung erzielen.

Dabei wird hauptsächlich im "Floatingverfahren" gearbeitet: Den Mörtel in gleichmäßiger Schichtdicke dünn (bis ca. 5 mm) auf den grundierten, trockenen und ebenen Untergrund mit der glatten Seite der Zahnspachtel abschnittsweise aufziehen und anschließend mit der entsprechenden Zahnung durchkämmen

Die Verfahrensarten

Bodenfliesen im einfachen Floating-Verfahren hohlraumfrei verlegen.

Eine hohlraumfreie Verlegung im Bodenbereich erreicht man am sichersten mit dem Knauf Flexkleber schnell. Kleinere Fliesen mit glatter Rückseite werden im Dünnbettverfahren verlegt. Handelt es sich jedoch um große und/oder auf der Rückseite stark profilierte Fliesen bzw. um einen leicht unebenen Untergrund, wird im Mittelbettverfahren verlegt. Durch die geschmeidige Materialkonsistenz lässt sich der Kleber auch in dickeren Schichten (ca. 15 mm = 10 mm Ausgleich) ausgesprochen leicht aufbringen. Die Fliese wird direkt in das Kleberbett gelegt und angedrückt. Dabei verteilt sich das selbstverlaufende Material vollflächig und gleichmäßig unter der Platte.

Wichtig

Ca. 80 % der Fliesenrückseite sollte mit Kleber bedeckt sein. Nach dem Probeabdruck wird die Fliese mit neuem Kleberauftrag wieder angeklebt.

Fliesenkantenläng Zahnung

Bei stark profilierten Fliesenrückseiten
ggf. eine größere Zahnung bzw.
Mittelbett-Zahnspachtel verwenden.
bei 100 mm 6 mm
bei 100 mm bis 200 mm 8 mm
bei 200 mm bis 330 mm 10 mm
ab 330 mm > 10 mm

links Dünnbett, rechts Mittelbett

Hohlraumfreie Benetzung
links Dünnbett, rechts Mittelbett

Fugen abdichten

Dauerelastischen Silikon

Damit Fugen, die mechanischen Bewegungen und Temperaturschwankungen ausgesetzt sind (z.B. Eckfugen und Anschlüsse zu Sanitärobjekten, auf Heizestrichen), nicht reißen, werden diese Bewegungsfugen mit dauerelastischen Silikonen ausgespritzt.

Knauf Silikon Sanitär gibt es in allen aktuellen Sanitärfarben, farblich abgestimmt auf die Farbtöne der Knauf Fugenmörtel. Für Marmor und Natursteine gibt es Knauf Marmor- und Granit - Silicon, ein Spezialsilikon, das die Bildung von "Fetträndern" im wasserbelasteten Bereich verhindert. Beide Silikone sind natürlich sowohl innen als auch außen einsetzbar.

Tipp: Aufgrund der Vielzahl an Natursteinen wird bei allen Silikonen immer eine Probeverfugung auf einem Plattenrest empfohlen.

Erfahren Sie hier mehr über das richtige Verfliesen

Dokumentation

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